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StartSicherheitNo more business as usual

No more business as usual

Erst das „frische“ Hochwasser im Saarland und in Rheinland-Pfalz hat seine zerstörerische Kraft gezeigt. Die Schäden gehen in die Millionen. Dass dies kein Sonderfall ist, dürfte klar sein. Die Schäden und die immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen belasten auch Versicherer weltweit. So teilte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, mit, dass im vergangenen Jahr versicherte Schäden in Höhe von 5,7 Milliarden Euro entstanden sind. Doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs.

In Europa gebe es eine Versicherungsschutzlücke, sagt Marie Scholer von der European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA) – der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung. Dies ist eine Agentur der Europäischen Union mit Sitz in Frankfurt am Main. Es seien nur 25 Prozent aller Schäden durch Versicherungen in der EU gedeckt, so Scholer. Zwar variiere die Zahl zwischen den Ländern, dennoch lasse sich ein Trend erkennen. Der Klimawandel verändere zudem den Versicherungsmarkt. Denn bei größeren Gefahren und Risiken stiegen auch die Prämien.

Es geht ums Geld

Um sich in Zukunft besser auf die kommenden Extremwetterereignisse einzustellen, fordert Scholer, mehr Public-Private Partnerships – Öffentlich-Private Partnerschaften – einzusehen. Der Staat müsste proaktiv Maßnahmen ergreifen. So müsste ein Risikobewusstsein sowie ein Verständnis für Vorsorgemaßnahmen in der Bevölkerung geschaffen werden. Hierbei kämen die Versicherer mit ins Spiel. Diese müssten als Berater mit ins Boot geholt werden, um die Risiken und Schäden, die durch Naturkatastrophen entstehen, zu reduzieren. Weniger Schäden bedeuten schließlich weniger Kosten – für Versicherer und schlussendlich den Staat.

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Auch Dr. Homero A. Paltán von der University of Oxford und der Weltbank sieht auch einen Hebel zur Vorsorge für Naturkatastrophen in Investitionen in die beispielsweise Wasser- und Energieinfrastruktur. Nach Paltán bilden die Wasserinfrastruktur sowie die Energieversorgung das Rückgrat der Zivilisation und der Wirtschaft. Doch durch eine sich schnell verändernde und unsichere Welt, die von Klimawandel, Demografischen Wandel, Geopolitik und Technologie beeinflusst wird, sei ein „no more business as usual“ nicht mehr möglich, so Paltán.

Katastrophen müssten im Kontext der Komplexität der Welt verstanden werden. Lokale Katastrophen hätten globale Auswirkungen. Dürren im Amazonas oder Überflutungen in China hätten Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgungen auf der anderen Seite der Welt. Deshalb sei die Schaffung von resilienten und robusten Strukturen unerlässlich. Man müsse sich jedoch auch eingestehen, dass es Grenzen der Resilienz gebe und Schäden sowie Verluste den Kosten des Investments gegenüberstellen.

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