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StartDigitalesDigitalstadt Darmstadt auf dem schweren Weg zurück zur Spitze

Digitalstadt Darmstadt auf dem schweren Weg zurück zur Spitze

Darmstadt war früher ein Beispiel für eine innovative Digitalpolitik. Mittlerweile macht die Stadt in Digitalrankings eher Rückschritte als Fortschritte. Während sie 2017 mit dem Projekt „Digitalstadt Darmstadt“ noch den Bitkom-Wettbewerb Digitale Stadt gewann, landete die Stadt 2023 nicht mal mehr in den Top 10 des Bitkom-Rankings. Die Gründe dafür sind leicht gefunden.

Ein Punkt sei die Haushaltslage, erkläre Holger Klötzner, Dezernent für Digitalisierung und Bildung bei der Stadt Darmstadt. Aufgrund der Haushaltskonsolidierung sei nicht mal mehr 10 Prozent Eigenanteil bei 90 Prozent Fördersumme bei Digitalisierungsvorhaben zu stemmen. Auf dem Kongress Hessen Digital forderte er eine Fokusänderung. Leuchtturmprojekte wie „schlaues Wasser“ seien erstmal gestoppt worden. Mit „schlaues Wasser“ soll das städtische Wassermanagement dem Klimawandel angepasst werden und Darmstadt zur Schwammstadt werden.

Die Probleme werden derweil nicht weniger: „In den nächsten zehn Jahren gehen 30 – 40 Prozent der Mitarbeitende in den Ruhestand“, so Klötzner. Dass sei für Darmstadt insbesondere ein Problem, weil es in der Verwaltung noch wenig automatisierte Prozesse gebe und viel „People-Power“. Das würden auch die Bürgerinnen und Bürger zu spüren bekommen. Die Wartezeit in den Bürgerämtern für Termine würden so schon mehrere Wochen betragen.

Der Dezernat sieht die Digitalisierung als „Schlüssel zum Erfolg“. Der aktuelle negative Trend sei demokratieverletzend. Dies sei auch ein Grund für den Aufstieg von Populisten.

Gegensteuern

Um gegen die negative Entwicklung zu arbeiten, verbündet sich Darmstadt mit anderen Städten wie Frankfurt und Wiesbaden im sogenannten „Rhein-Main-Dreieck“. In diesem Dreieck sollen auch Standards entstehen, die dann für andere Kommunen genutzt werden können. „Nicht jede Stadt muss das Rad neu erfinden“, erklärt Klötzner. Des Weiteren zeigte er sich erleichtert, dass die Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus (CDU) die Stadt „aktiv unterstütze“ und bewertete es positiv, dass das Digitalministerium aufgewertet wurde.

Der Dezernent erkläre, dass auf kurze Sicht Darmstadt weitere Plätze im Digitalranking verlieren werde. Dennoch habe er ein gutes Gewissen, weil aktuell dort investiert werde, „wo es sich lohnt“. Auch auf den Bereich der Verwaltungsdigitalisierung versuche man nun stärker den Fokus zu setzen.

In der Konkurrenz rund um das Thema Fachkräftemangel muss die Stadt sich anders präsentieren: „Mit TVöD kann man im Wettbewerb schwer mithalten“, so Klötzner. Stattdessen versuche man im Bereich New Work zu punkten. Hier werde versucht, koalitionsübergreifend mit dem neuen Oberbürgermeister u. a. durch Home Office und shared desk Angebote die Tätigkeitsfelder attraktiver zu gestalten.

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