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StartDigitalesKampf gegen Fake News aus China

Kampf gegen Fake News aus China

Die weltweite Sorge vor Desinformationskampagnen gehört besonders im Vorfeld von Wahlen mittlerweile dazu. Wie sich Taiwan gegen Wahlbeeinflussung aus China wehrt, berichtete die taiwanesische Journalistin Mary Ma bei der Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit.

Ma arbeitet für das Taiwan FactCheck Center, das sich dem Aufdecken von Fake News über Taiwans Politikbetrieb seitens China verschrieben hat. Im Rahmen des China-Taiwan-Konflikts versuche die übermächtig erscheinende Volksrepublik, das auch als Republik China bezeichnete Taiwan zu destabilisieren – zunehmend mittels digitaler Desinformation und Künstlicher Intelligenz (KI).

Erkennen – verifizieren – verbreiten

Die grundlegende Strategie des Taiwan FactCheck Center gegen Manipulation sei „Detect – Verify – Spread Impact“, erläuterte Ma. Also Desinformationen erkennen, verifizieren und die Wahrheit möglichst wirkungsvoll verbreiten. Eine Manipulationsstrategie Chinas habe im Vorfeld der Präsidentschaftswahl in Taiwan 2024 darin bestanden, die Angst vor einem Krieg zu schüren und etwa zu behaupten, Taiwan wolle unter 18-Jährige sowie alte Menschen zum Kriegsdienst einziehen. Eine weitere chinesische Taktik: die damalige Präsidentin Tsai Ing-Wen sowie den Präsidentschaftskandidaten William Lai zu diskreditieren. Bei Lai sei über dessen „geheimes Leben“ und ein angeblich uneheliches Kind berichtet worden. Über Ing-Wen sei ein Buch mit dem Titel „Tsai´s secret story“ (Tsai´s geheime Geschichte) erschienen. Allerdings: Texte und Bilder des vermeintlichen Enthüllungsbuchs seien von chinesischen Cyber-Akteuren mit KI generiert worden. Die meisten Desinformationen hätten laut Ma den Wahlvorgang an sich betroffen: In der Wahlnacht seien Hunderte gefälschte Videos von angeblichem Wahlbetrug online gegangen, auf denen zu sehen sei, wie Taiwanesische Wahlhelfer Urnen unrechtmäßig mit Wahlzetteln vollstopfen.

Learnings und Gegenmaßnahmen

Um Manipilationen dieser Art entgegenzuwirken, würden Desinformationsleitlinien für Bürgerinnen und Bürger sowie für Journalistinnen und Journalisten erstellt, so Ma. Ebenso würde die Reichweite von taiwanesischen Influencern genutzt, die die Falschinformationen in ihren Videos aufdecken. Zudem würde das FactCheck Center KI-Quizze verantstalten, um den Teilnehmenden Detailfehler aufzuzeigen, die Künstliche Intelligenz bei der Bildererstellung (noch) macht, wie etwa unrealistisch aussehende Finger oder Haare. Das größte Problem stelle für Ma und ihr Team die fehlende Transparenz der von China kontrollierten Social-Media-Plattform TikTok dar, über die Verschwörungserzählungen unreguliert ins Netz gelangen. Mas Taktik im Umgang mit Verschwörungsnarrativen: „Nicht darüber reden!“ Denn genau das wollten die Akteure, die sie verbreiten.

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