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StartDigitalesBaehr: Geschwindigkeit ist entscheidend

Baehr: Geschwindigkeit ist entscheidend

Dag Baehr, Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), schätzt Russlands Cyber-Aktivitäten als bedrohlich, wenn auch als geschwächt ein. Ein anderer Akteur würde von Russlands Cyber-Taktiken lernen – und es besser machen.

„Netzwerke und Datenhaltung“ der Ukraine seien gut aufgestellt und hätten viele russische Cyber-Attacken abgewehrt. Dag Baehr gab auf der Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit Einblick in den Cyber-Krieg zwischen den beiden Staaten. Der Generalmajor des Heeres der Bundeswehr und Dienstälteste Offizier des BND fügte hinzu, dass Russlands „Umstieg auf Kriegswirtschaft“ die Ressourcen für Cyber-Spionage verknappt hätte. Putins „Reiseverhalten“ nach Nordkorea zeige ebendiese Ressourcenknappheit und den Versuch, Unterstützung vom Regime in Pjöngjang zu erhalten. Dennoch hält Baehr die Bedrohung für die deutsche Wirtschaft durch Russland für unverändert hoch. Zwar seien mittelständische deutsche Unternehmen mittlerweile besser auf Ransomware-Angriffe vorbereitet, speziell die Gefahr des Datenabflusses bestehe aber weiterhin.

China verfolgt langfristigen Plan

Cyber-Sabotage gegen den Westen geht laut Baehr nicht nur von Russland aus, sondern auch „von Iran, Nordkorea und vor allem China.“ Gerade die Machthaber in Peking würden über „deutlich größere Manpower“ verfügen und ihr Vorgehen „planvoller und langfristiger“ anlegen als etwa Russland. Zudem hätten Chinas Cyber-Akteure Russland und die Ukraine genau im Blick, würden von deren Cyber-Aktivitäten lernen und versuchen, erkannte Fehler bei ihrer eigenen Cyber-Strategie zu vermeiden. Wie kann sich Deutschland gegen Cyber-Spionage, Hacktivismus und Fake News wehren? „Geschwindigkeit ist entscheidend, um Desinformationskampagnen entgegenzutreten“, lieferte Baehr eine klare Antwort. Doch leider nähmen wir uns in Deutschland und Europa zu viel Zeit dafür. Er verwies zudem auf das „Paradoxon der Prävention“: Mehr politische Unterstützung für Cyber-Abwehr gebe es erst, wenn das Problem bereits sichtbar geworden ist.

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