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Wenn man den Augen und Ohren nicht mehr trauen kann

Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich im Netz sicher fühlen. Dies ist einer der Hauptanliegen des Vereins Deutschland sicher im Netz (DsiN). Das Problem: Das Internet wird immer gefährlicher. „Nie haben sich Verbraucherinnen und Verbraucher so unsicher im Netz wie heute gefühlt“, berichtete Dr.  Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (BMUV) auf dem DsiN-Jahreskongress in Berlin.

Ursächlich dafür seien mehr Sicherheitsvorfälle durch Phishing und anderen Cyber Crime-Straftaten. Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) erhöht sich auch das Risiko, Opfer z.B. von gefälschten Bildern zu werden, sagte Rohleder. Sie erklärte, dass sich jede dritte Person in Deutschland mehr Infos zu KI wünsche. Besonders schwierig sei es nun „Wahrheit von Fake zu unterscheiden“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von DsiN, Thomas Tschersich. Durch KI könnte man zum ersten Mal in der Geschichte „seinen Augen und Ohren nicht mehr trauen“.

Das Phishing und Cyber Crime im Allgemeinen nicht nur für digital unaffine Menschen wie ältere Personen gefährlich ist, erklärte Pierre Du Bois, Head of Communications bei Kleinanzeigen.de. Dem stimmte Ingobert Veith, Head of Public Affairs & Communications, Huawei Technologies Deutschland zu: „Auch digitalaffine Leute können Blödsinn im Netz machen, insbesondere weil sie viele Sachen parallel machen.“ Er plädierte an Internetnutzende stets achtsam zu sein.

Sichere Accounts? Gibt es nicht

Du Bois wies auf weitere Risiken im Netz, wie dem Verschicken von Geld, hin. Er empfahl, niemals im Voraus Geld für ein gekauftes Produkt zu verschicken: „Außer man aktiviert bei uns den Käuferschutz, dann tragen wir die Verantwortung“, erklärte Du Bois. Dabei würde es auch nicht helfen, dass bestimmte Accounts auf Plattformen wie Kleinanzeigen.de eine „weiße und vertrauenswürdige“ Weste hätten. Die Accounts hätten vorher von einem Betrüger gekapert worden sein, warnte der Kommunikationsdirektor.

Allerdings werden Nutzende nicht immer bei der Risikoeinschätzung alleingelassen. So erklärte Sebastian Garbe, Abteilungsleiter Digitalisierung, beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband, dass die Banken Transaktionen zu fragwürdigen Konten verhindern könnten: „Da könnte bestimmte Kontoadressen z. B. auf einer Blacklist stehen.“ Oft wüssten die Banken besser als Kundinnen und Kunden an wen eine Transaktion gefährlich sein könnte, verriet Garbe.

Der Digital-Kompass soll das Internet erklärbar machen

Um das Internet sicherer nutzen zu können sprach sich  Klaus Heidrich von den Schloener Online Füchsen für mehr Erklärvideos aus. Angesprochen auf den Käuferschutz der Plattform Kleinanzeigen.de erklärte er, dass insbesondere für ältere Menschen Erklärvideos praktisch seien, bestimmte Prozesse anschaulicher darzustellen: „Das hat DsiN mit dem Digital-Kompass gut gemacht“, lobte Heidrich.

Der Digital-Kompass soll die vielfältigen Chancen der Digitalisierung für Menschen mit Beeinträchtigungen verständlich und erlebbar machen. Dafür bietet er vielfältige Angebote. Neben Material-Tipps oder digitale Beteiligungsangebote bietet der Digital-Kompass auch digitale Lern-Tandems an, um generationsübergreifende Informationsvermittlung zu ermöglichen. Eva Nehse, Senior Referentin für den Digital-Kompass bei DsiN, erklärte, dass es dabei auch Grenzen gäbe. Ein Beispiel sei das Zuschaustellen von sensiblen Daten: „Eine Seniorin möchte uns mitunter nicht unbedingt ihr Online-Banking zeigen“, so Nehse. Des Weiteren bräuchten Menschen Zeit, sich an Angebote wie den Digital-Kompass zu gewöhnen. Positiv zu vermerken sei es, dass der Digital-Kompass „immer notwendig sein wird“. Dazu plädierte Nehse, dass der Digital-Kompass langfristig existieren solle „und endlich aus der Projektlogik herausgehen soll“.

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